„Manuela Vollmer und Monika Neumann, beide Mitglieder der CDU Fraktion im Gemeinderat Harsum, sind begeisterte Radfahrerinnen und haben von Ihrem Arbeitgeber ein Jobrad zur Verfügung gestellt bekommen. Seitdem lassen sie, wann immer möglich, das Auto stehen und benutzen das E-Bike für Beruf und Freizeit.

Bei schönstem Sommerwetter trafen sich beide für eine Radtour durch Harsum und die Ortschaften der Gemeinde. Beim Austausch ihrer Radfahrerfahrungen kamen sehr bald die Mängel in der Verkehrsführung zur Sprache, mit denenRadfahrer*innen in unserer Gemeinde leider zu kämpfen haben. Bedingt durch den unterschiedlichen Wohnort sehen beide Frauen unterschiedliche Schwerpunkte mit Handlungsbedarf. Manuela Vollmer, die in Machtsum wohnt, sieht als größtes Problem die Fahrt von einem Dorf zum anderen.

Um als Radfahrer*in von Machtsum in die benachbarten Dörfer oder nach Hildesheim zu kommen, hat man zweiMöglichkeiten.

Zum einen kann man die Kreisstraßen nutzen. Doch gibt es dort nicht immer einen Radweg, so dass man gezwungen ist, auf der Straße zu fahren. Außerorts dürfen Autos hier bis zu 100 km/h fahren. Das ist insbesondere für ängstliche und ungeübte Radfahrer*innen gefährlich.

Folglich weichen Ortskundige auf die Feld- und Wirtschaftswege aus. In den meisten Dörfern sind die Landeigentümer für diese zuständig, weswegen der Zustand der Wege unterschiedlich ist. Einige dieser Wege sind mit dem E-Bike gut zu befahren. Andere sind leider wahre Schotterpisten und nur schwer mit dem Fahrrad zu nutzen. Natürlich benötigen die Landwirte diese Wege in erster Linie für ihre landwirtschaftlichen Maschinen. Da wäre es nicht fair, die Landwirte in die Pflicht zu nehmen.

Stattdessen sollte man das Problem gemeinsam bedenken und eine Lösung finden, um diese Wege auch für Radfahrer gänzlich zu erschließen.

Darüber hinaus sind diese Wege nicht allen bekannt. Wer eine Radtour durch unseren schönen Landkreis unternimmt, wird kaum den Feldweg nutzen. Daher wäre es sinnvoll mittels Schildern mit Orts- und Entfernungsangaben auf diese Wege aufmerksam zu machen.

Optional müsste man für hohe Kosten neben den Kreisstraßen zusätzliche Radwege bauen.

Kurzum: Hier besteht Handlungsbedarf! Ziel muss es sein, dass Radfahrer*innen sicher von Dorf zu Dorf fahren können (und diese Wege allen bekannt sind)!

Monika Neumann wohnt in Harsum. Sie möchte das Radfahren besonders innerhalb Harsum sicherer und damit attraktiver für die Schüler*innen und Erwachsenen gestalten.“

In Harsum besteht das Problem darin, dass keine einheitliche Lösung für Radfahrer besteht: Einen gesondert ausgeschriebenen Radweg sucht man vergeblich, gleichzeitig dürfen Radfahrer*innen an einigen Stellen die Bürgersteige nutzen. Dadurch kommt es, dass einige Radfahrer auf der Straße, andere auf dem Bürgersteig fahren. In der Folge ärgern sich Autofahrer über langsame Radfahrer und möchten diese am liebsten auf die Bürgersteige verbannen. Fußgänger wiederrum fühlen sich durch Radfahrer auf dem Bürgersteig gefährdet. Leider gibt’s auch Radfahrer, die wild und ohne Rücksichtnahme auf Regeln und andere Verkehrsteilnehmer zwischen Bürgersteig und Straße wechseln. Diesen sei gesagt, alle Personen über 10 Jahren, müssen die Straße benutzen, wenn der Bürgersteig nicht frei gegeben ist.

Warum fahren aber so viele Erwachsene auf dem Bürgersteig? Die Antwort, die man fast immer hört ist: Ich habe Angst, dass ein Auto mich oder mein Kind anfährt.

Diese Ängste müssen wir ernst nehmen. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass auf unseren Einfallstraßen ein Fahrrad auf den Straßen als Markierung angebracht wird. Dies sagt dem Autofahrer „hier fahren Radfahrer“. Wir verdeutlichen gegenüber Autofahrern dass sie die Straße gemeinsam mit Radfahrern nutzen und alle Verkehrsteilnehmer aufeinander Rücksicht nehmen müssen. Diese Maßnahme ist in einigen Städten schon mit großem Erfolg umgesetzt worden.

Das bedeutet weiter, dass Autofahrer*innen sich täglich bewusst machen müssen, dass im gesamten Ort, ausgenommen in den Durchfahrtstraßen, Konrad-Adenauer-, Kaiser-, Peiner Land-, Breite Straße und Morgenstern Tempo 30 gilt. Wir prüfen, ob es möglich ist, an den Einmündungen zu den Tempo 30 Bereichen eine „30“ auf dem Straßenbelag anzubringen. Hiermit schaffen wir für die Radfahrer einen Anreiz mit mehr Sicherheit die Straße zu benutzen.

Manuela Vollmer und Monika Neumann gehören zum Arbeitskreis „Radwege“ und werden sich hierfür einsetzen.